Hallo Jenny, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup Flesk, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?
Flesk bietet ein schweizweites Netzwerk an Workspaces und ermöglicht Unternehmen, Teams und Freelancern den Zugang zu gut ausgestatteten, flexiblen Arbeitsplätzen und Meetingräumen. Über 150 Schweizer Workspaces sind bereits dabei und bilden ein dichtes Netzwerk an Arbeitsplätzen, die Mitarbeitende schnell und flexibel in der Flesk-App buchen können. Alle Arbeitsplätze im Netzwerk verfügen über eine hochwertige Infrastruktur, die verschiedene Settings wie Einzelarbeit, Video Calls oder Meetings erlaubt. Damit entsteht nicht nur eine Ergänzung zum Homeoffice, sondern auch eine Gelegenheit, Teams an inspirierenden Arbeitsplätzen zusammenzubringen und kreative, kooperative Arbeitsformen zu fördern. Mitarbeitende können ihren Arbeitsplatz in der App frei wählen, um dort zu arbeiten, wo sie gerade sind – sozusagen das „Büro-GA“ für die Schweiz.
Welches Problem wollt Ihr mit Flesk lösen?
Flesk ist eine Antwort auf den Wertewandel in der Arbeitswelt, in der flexibles, selbstbestimmtes und teamorientiertes Arbeiten neue Standards setzt. Fachkräftemangel und hohe Vernetzung führen dazu, dass Mitarbeitende und Teams selbst entscheiden wollen, wie, wo und wann sie arbeiten.
Remote Work wird heute jedoch häufig einfach mit Homeoffice gleichgesetzt, was das Potenzial mobil-flexibler Arbeitsformen nicht voll ausschöpft. Im Homeoffice fehlt teilweise die Infrastruktur und auch die soziale Isolation ist ein Problem. Mit Arbeitsräumen in der Nähe des Wohnortes kann man das Pendeln reduzieren und gleichzeitig von einem inspirierenden Arbeitsumfeld profitieren.
Ein häufiges Bedürfnis von Unternehmen ist die Möglichkeit, Workshops oder Seminare ausserhalb des festen Bürostandortes abhalten zu können. Hier ist Flesk ideal für Tapetenwechsel und kreative Sitzungen.
Unsere Kunden im Aussendienst haben das Problem, dass sie ausserhalb der Zentrale kaum geeignete Möglichkeiten für fokussierte Einzelarbeit oder Besprechungen finden. In den Workspaces können sie ihre Zwischenzeiten effizienter nutzen, Besprechungen in Kundennähe abhalten und neue Kontakte knüpfen.
Aber auch Unternehmen, die schnell wachsen oder Übergangslösungen für Bürostandorte suchen, haben das Problem, dass Büroflächen teuer und schwer zu finden sind. Hier ist Flesk eine optimale Ergänzung zum festen Bürostandort.
Wie ist die Idee zu Flesk entstanden ?
Ganz einfach – flexible Arbeitsplätze einfach über eine App zu buchen, daraus entstand Flesk.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Flesk erklären ?
Okay, also stell dir vor, Flesk ist ein Netzwerk aus vielen kleinen Büros in der ganzen Schweiz. Wenn du irgendwo arbeiten möchtest, und gerade unterwegs bist, kannst du mit einer App einen Arbeitsplatz in der Nähe buchen – ähnlich einer Hotelreservation. Diese Arbeitsplätze sind wie Mini-Büros, die alles haben, was es braucht – vom Schreibtisch bis zur Technik für Videokonferenzen. Es ist ganz flexibel, du kannst heute hier und morgen dort arbeiten, wie es einem gerade passt. Es ist praktisch, weil es dir erlaubt, in der Nähe eines Kunden zu arbeiten oder einen externen Raum für eine Sitzung zu reservieren.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert?
Am Anfang war unser Angebot vor allem auf grosse Unternehmen ausgerichtet. Inzwischen bieten wir auch Abos für Freelancer, kleine Teams und KMU an. Das ist die grösste Änderung.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell?
Es gibt verschiedene monatliche Flesk-Abos, von Small bis zu Enterprise. In jedem Abo ist eine gewisse Anzahl Credits pro Monat inbegriffen. Die Credits sind wie ein Prepaid Guthaben, womit in der Flesk-App Arbeitsplätze und Meetingräume gebucht werden. Zusätzliche Credits können als Top-Up-Pakete dazu gekauft werden.
Wie genau hat sich Flesk seit der Gründung entwickelt?
Wir konnten ein dichtes Netzwerk an mittlerweile über 150 Workspaces aufbauen und die App laufend verbessern und mit neuen Funktionen anreichern. Zudem konnten wir bedeutende Kunden wie den Kanton St. Gallen oder Migrolino gewinnen. Auch unsere Prozesse optimieren wir seit Anfang an, um einen hohen Grad an Automatisierung zu erreichen.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Arbeitgeber-Attraktivität war Anfang 2023 in aller Munde. Zusätzliche war Remote Work immer noch von allen Grossfirmen auf die Fahne geschrieben. Wir setzten unser Verkaufsfokus auf New Work-affine Grossfirmen weil wir dort eine Hebelwirkung sahen.
- Wir unterschätzen die lange Verkaufszyklen
- Der Markt drehte, im Frühjahr war auf einmal sparen/konsolidieren im Fokus. Grossfirmen wollten Mitarbeitende wieder zurück ins Büro holen. Die Bürokosten waren fix und konnten/wollten kurzfristig nicht reduziert werden, also musste den Leerstand gefüllt werden. Ob Mitarbeitende dies befürworteten, war nicht die Frage.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Wir krempelten unsere Abos um und machten sie flexibler und attraktiver für KMUs, Teams und Einzelpersonen. Die Entscheidungswege dieser Zielgruppen sind viel kürzer und schneller. Und der Bedarf nach flexiblen Büros ist grösser. Entweder wächst die Firma und platzt aus allen Nähten an ihren aktuellen Standorten oder sie hatten immer schon eine Remote Kultur und brauchen eine Alternative/Ergänzung zum Home Office.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Wir sind drangeblieben.
Wie ist Euer Startup finanziert?
Vollständig aus Eigenmitteln.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate?
Wir bauen unser Netzwerk auf mindestens 200 Spaces aus und verdoppeln den Traffic auf unserer App und somit auch für unsere Workspace-Partner.
Vielen Dank für das Interview.
One thought on “Mit Flesk können Unternehmen und Teams flexible Arbeitsplätze und attraktive Meetingräume ganz einfach buchen”