Exped Tribe: Bergsport und Reisen wie du sie bestimmt noch nie erlebt hast!

Hallo Davide, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Exped Tribe kurz vor:

Ciao zäme! Danke Euch für die tolle Möglichkeit, ein paar Worte über unsere Firma sagen zu dürfen! Ich bin Davide und habe Exped Tribe in den letzten eineinhalb Jahren von einer Gruppe von Bergsteiger Freunden zu einem Abenteuer- und Reise-Anbieter entwickelt. Noch an Board sind Marco, unser Hauptfotograf, Susanne, die für uns Backoffice Tätigkeiten mit viel Elan unterstützt, Stefania und Denis, die mir für strategische Angelegenheiten zur Seite stehen. Wir sind noch auf der Suche nach ein paar Gleichgesinnten, die mit uns gemeinsam, Exped Tribe zum grössten Expeditionsreise Anbieter und Bergschule des DACH Gebiets, entwickeln wollen.

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Gerne! Exped Tribe kann als „Hybrid Tour Operator“ bezeichnet werden. Auf der einen Seite entwickeln und führen wir im gesamten DACH Alpenraum, Bergtouren, Kurse und Abenteuer mit unseren Bergführern durch.

Auf der anderen Seite kommt dann im Ausland unsere richtige Stärke ins Spiel: Dank jahrelanger Erfahrung und dem Besuchen, schon im jugendlichen Alter, von exotischen Destinationen, bieten wir einzigartige Expeditionsreisen auf jedem Breitengrad der Erde an. Meistens handelt es sich um Pionier Abenteuer, die wir intern entwickelt haben und mit abenteuerlustigen Kunden antreten. Da wir Bergsportler sind, handelt es sich meistens um Kletter-, Skitouren,- oder Wander-Reisen mit Zelt. Bei uns wird Abenteuer gross geschrieben: keine Reise gleicht der anderen und Abenteuergeist ist gefragt!

Welches Problem wollt Ihr mit Exped Tribe lösen?

Wir möchten gleichzeitig mehrere Probleme lösen: Einerseits werden im DACH Raum nur standardisierte Kurse und Touren angeboten, ganz im Sinne des klassischen „Bergschulen“ Formats. Wir sind aber als Bergsportler bekanntlich alle anders und suchen auch am Berg unterschiedliche Reize und Inspiration in unseren sportlichen Aktivitäten, um zu wachsen und zu erleben. Wir sehen daher viel Potenzial in der Entwicklung von neuen Abenteuerformaten und massgeschneiderten Angeboten. Die Kunden abholen, die sich von herkömmlichen Bergschulen nicht angesprochen fühlen. Und anscheinend gibt es reichlich davon!

Ein grösseres Problem sehen wir bei den Auslandsreisen: Es gibt kaum Anbieter, die weltweit Pionier Expeditionsreisen Anbieten (ausser uns, natürlich) und bedingt Expeditionsreisen Anbieter. Diejenigen die es tun, arbeiten im reinen Vermittlungsformat und können somit nur sehr bekannte Destinationen anbieten. Für den Kunden ist es oft auch sehr schwer, eine Expeditionsreise selbständig zu organisieren, da er keinen Draht zu lokalen Akteuren hat und auch die komplexere Logistik hinter einer solchen Reise meistern kann. Hier springen wir mit unserem Know-How ein, auf jedem Breitengrad und bei jedem Komplexitätsgrad!

Wie ist die Idee zu Exped Tribe entstanden ?

„Exped“ kommt von der Abkürzung von „Expedition“, also das, was wir so gerne organisieren und durchführen. „Tribe“ steht für „Stamm“ und sollte eine Gruppe an Gleichgesinnten symbolisieren. Wir wollen eine Art Community von Menschen aufbauen, die liebend gerne die Berge und Kulturen der Welt, durch Bergsport erkunden wollen und diese respektvoll (und oft mit Zelt) erkunden wollen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Exped Tribe erklären ?

Oma, wir gehen gerne mit den Kunden mit schwerem Rucksack auf langen Wanderungen an Orte, wo sonst andere nicht hingehen wollen. Wir finden es am schönsten an abgeschiedenen Orten, am besten wenn sie schwer zugänglich sind und man dafür noch etwas Klettern oder Skifahren muss!

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Bedingt, aber auch bei uns hat sich etwas ändern müssen, um uns der Nachfrage anzupassen. Das Angebot ist nun breiter aufgestellt und diversifizierter, um mehr Kunden zu erreichen. Wir bleiben aber dieselben, die gerne auf den Reisen dabei sind und einen persönlichen Bezug zu den Teilnehmern aufbauen, so dass sie nach der Reise zu Freunden geworden sind.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Ich denke sehr ähnlich wie jenes einer Bergschule oder eines Reisebüros. Durch Push und Pull Techniken kommen für ausgeschriebene Kurse, Touren und Reisen Anfragen zu uns, die wir dann bestätigen um nach weiteren Kunden zu suchen. Unsere Kernkompetenzen liegen in der Vermarktung und Entwicklung der Reiseformate, sowie in der Durchführung dieser.

Wie genau hat sich Exped Tribe seit der Gründung entwickelt ?

Erfreulicherweise sehr gut! Unser Wachstum ist nicht explosiv oder vergleichbar zu dem eines „Unicorns“. Dennoch verzeichnen wir ein sehr gutes und konstantes Wachstum, verglichen mit dem letzten Jahr und sehen einem noch weiter wachsenden Trend mit den Anfragen für die anstehenden Reisemonate, entgegen. Wie man so schön sagt: The future is bright!

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Weiterhin sehr schlank und „lean“. Wir sind dennoch gerade im Gespräch mit mehreren Investoren, um diese einzubeziehen und um eine mögliche Expansion im nahen Ausland durchführen zu können.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Richtig schief gelaufen ist glücklicherweise nicht viel. Mässig schief ist allerdings manches gegangen, von Entscheidungen bei der Auswahl gewisser Partner bei der Erstellung der Website, Engagements mit Förderprogrammen, die nur für ihr eigenes Wohl tätig waren und manches mehr. Fehler stehen an der Basis des Tagesgeschäftes und glücklicherweise konnten wir, dank unserer Resilienz und Aufmerksamkeit, immer wieder schnell aufstehen und weitermachen. Das hat uns auch natürlich das einte oder andere graue Haar gekostet! Stolperfallen gibt es für Startups in Hülle und Fülle, man muss richtig aufpassen.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Dass man als Startup teilweise auf Grund der Informationsasymmetrie zur „Zielscheibe“ von gewissen Branchen wird. Dass kein Service kostenlos ist, egal in welcher Form, weiss man, früher oder später, muss bezahlt werden.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Ich denke in der Setzung und dem Verfolgen der Prioritäten. Im Entschied alles „Fair“ und „korrekt“ gegenüber Bergführern, Partnern und Kunden abzuwickeln. Bis dato arbeiten viele Bergführer sehr gerne mit uns, Kunden kommen immer wieder und das Geschäft wächst. Das war bestimmt die beste Entscheidung, auch wenn es der oft anstrengendere/langsamere/teurere Weg ist zur Firmenentwicklung. Fair sein lohnt sich.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Wir sind „Bootstrapped“ seit Tag 0. Und unter anderem rentabel seit Tag 1! Wir sind wie erwähnt sehr lean aufgestellt und können von einem Tag auf den anderen neue Angebote aufnehmen, Kunden generieren oder je nach Bedürfniss Investitionen tätigen, die wir für wichtig halten.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

In den nächsten 12 Monaten wird so einiges los sein: Die weitere Investorensuche und Einbeziehung von zusätzlichen Mitarbeitern. Mit „Vollgas“ die Entwicklung von einzigartigen Reise- und Kurs-Formaten. Die regelmässige Durchführung der Abenteuer, so dass die Kunden jedes Mal einfach happy sind. Es wird bestimmt nicht langweilig! 😉

Vielen Dank für das Interview.

Danke euch für die spannende Zeit! Falls ihr mal in Uri unterwegs seid, meldet euch gerne auf ein gemeinsames Abenteuer am Berg!