Hallo Mattia vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Flatfox kurz vor:
Flatfox ist schlau, flink und zielführend. Unser Team besteht aus 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die eine Hälfte des Teams arbeitet direkt am Produkt (Engineering) und die andere Hälfte mit unseren Kunden. Neben unseren Co-Founder Bernhard Mäder (CEO), Fabian Stutz und Silvan Spross bin ich einer der vier Mitgründer von Flatfox und Teil des Teams.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?
Das Thema Wohnen beschäftigt jeden. Der Markt ist gross. Und die Kombination von Thema und Markt finden wir spannend. In der Schweiz ziehen jährlich über eine Million Menschen um. Unser Anspruch ist es, die Bedürfnisse von Anbieter und Suchenden in diesem Markt effizient unter ein Dach zu bringen. Mittels einem kostenlosen Marktplatz und schlauen Tools digitalisiert Flatfox das Vermieten und gestaltet somit den Schweizer Immobilienmarkt moderner und effizienter.
Welches Problem wollt Ihr mit Flatfox lösen ?
Wir ermöglichen Inserenten schneller einen Mieter für ihr Mietobjekt zu finden. Unsere B2C-Kunden profitieren von einem kostenlosen Marktplatz und verschiedenen Mieterservices. Den Immobilienprofis erleichtern wir den Alltag mit unseren digitalen Tools für Erst- und Wiedervermietung. Egal ob WG-Zimmer, Drei-Zimmerwohnung oder Mehrfamilienhaus, mit Flatfox vermieten unsere Kunden schnell und digital.
Wie ist die Idee zu Flatfox entstanden ?
Die ersten Ideen sind beim Feierabendbier entstanden. Konkreter wurde es mit der Gründung von Flatfox und dem Start mit einem neuen und zugleich umstrittenen Konzept im Jahr 2013. Die Inserenten traten, über den Zeitraum der Nachmietersuche, als Makler auf. Im Erfolgsfall wurde eine Vermittlungsprämie fällig. Die Reaktionen auf unseren Ansatz waren kontrovers, die Grundidee funktionierte jedoch mit wenig kommerziellem Erfolg. Im Jahr 2016 erfolgte der Wechsel. Es entstand ein neues Angebot für B2B-Kunden, während Flatfox für B2C-Kunden kostenlos wurde. Das Produkt hat sich seither verändert, ist einfacher und mobiler geworden. Der Kunde, das heisst die Inserenten von Mietobjekten, sowie seine Bedürfnisse sind dieselben geblieben.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Flatfox erklären ?
Flatfox ist wie Whatsapp für die Wohnungssuche und läuft vollständig digital, ohne Papier und Stift. Wohnungen über das Smartphone, Computer oder Tablet finden und vermieten.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Nein. Unsere Kunden und unser Service sind immernoch dieselben. Jedoch freuen wir uns heute über mehr Reichweite. Flatfox ist bekannter, vernetzter und besser an andere Systeme angebunden.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Kostenlos – zumindest für private Inserenten. Wir bieten ihnen die Möglichkeit, schlau, schweizweit und gratis Wohnungen zu suchen und inserieren. Die Zusatzservices und Abos unterscheiden sich für B2B- und B2C-Kunden und sind kostenpflichtig, aber immer optional.
Wie genau hat sich Flatfox seit der Gründung entwickelt ?
Wir haben mehr Kunden und sind erwachsener geworden. Die Runde um den Mittagstisch ist grösser geworden. Das Gamen in der Mittagspause und der humorvollen Umgang miteinander aber immer noch an der Tagesordnung.
Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Flatfox zählt heute über 450 Businesskunden, monatlich über 40’000 aktive Nutzer und kann auf mehr als 100’000 digitale Bewerbungen zurückblicken. Wir sind unterdessen ein Team aus 15 Mitarbeitenden mit Sitz in Zürich und Fribourg.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Wo programmiert, geplant und realisiert wird, passieren Fehler – glücklicherweise bis jetzt nur kleinere, dafür viele. Die Relevanz der Mobile-Welt haben wir anfangs unterschätzt und zwei, drei Büropflanzen mussten ihr Leben lassen.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Vieles. Aber vor allem die Einsicht, sich Fehler schnell einzugestehen und entsprechend zu handeln. Unser Daily Business läuft ganz nach dem Motto «Mach es besser oder schalt es ab».
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Schwierig zu sagen. Ich glaube, wir hatten oft Glück in unserem Tun und sind gleichzeitig bemüht tüchtig zu sein.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Unser Unternehmen war zu Gründungszeiten selbst finanziert. 2016 und 2018 erfolgte eine Finanzierungsrunde mit Investoren.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Die gleichen wie, die es auch die letzten zwölf Monate waren. Gemeinsam mit unseren Kunden erweitern wir die Customer Journey und digitalisieren gleichzeitig den Vermietungsprozess weiter. Ziel ist es, mittels schlanker und digitaler Prozesse die Erst- und Wiedervermietung weiter zu beschleunigen und ein neues Kundenerlebnis für Mietinteressenten zu schaffen. Denn schneller vermieten bedeutet weniger Leerstände im Portfolio der Immobilienprofis.
Vielen Dank für das Interview.